Als Finissage des heurigen Jahres veranstaltet der Kulturverein h{ART}egg eine Gemeinschaftsausstellung aller KünstlerInnen, die 2014 im KULTUR•PUNKT HARDEGG ausgestellt haben, und Kunstschaffenden aus der Gemeinde. Wir umkreisen die engere und weitere Umgebung, flächig und räumlich, äußerlich und innerlich – in Bildern, Objekten und Worten.
Denn anlässlich des »Tagebuchtages 2014« laden wir auch zu zwei außergewöhnlichen Lesungen ein und verlosen unter allen ZuhörerInnen ein wunderschönes, ledergebundenes Tagebuch!
Samstag, 18. 10., 15:00 Uhr
Indigo liest eigene zauberhafte Lyrik aus dem »Tagebuch einer Landstreicherin«, musikalisch begleitet sie sich mit Ayana, ihrer Engelsharfe. Hier eine Kostprobe.
Indigo H. Ullrich ist 1958 in Waidhofen/Thaya geboren und lebt heute in Raabs/Thaya. Seit frühester Kindheit schreibt sie Gedichte und Geschichten, durch ihre starke Verbindung zur Natur und ihren Geheimnissen kann sie die vielen kleinen Wunder des Lebens in Worte, fassen. 2008 und 2010 erschienen ihre beiden Gedichtbände »Wilde Rosen« und »Geliebtes Waldviertel« (Verlag Berger, Horn).
Indigo ist siebenfache Mutter, zweifache Großmutter und hat eine Ausbildung in Energetik (im schamanischen Bereich) und Schauspiel.
Sontag, 19. 10., 15:00 Uhr
Saskia Jungnikl, liest aus ihrem Buch »Papa hat sich erschossen«, das Anfang November erscheint!
Saskia Jungnikl ist geboren und aufgewachsen im Südburgenland, sie studierte in Wien Geschichte und Journalismus. Berufliche Stationen: freie Redakteurin bei der Wiener Wochenzeitung FALTER (bis 2006), Politikredakteurin beim Monatsmagazin DATUM (2006-2009), veröffentlichte Artikel in der Österreich-Ausgabe der ZEIT, Redakteurin bei derStandard.at (2008-2010), Innenpolitik-Journalistin bei der Tageszeitung DER STANDARD (2010–2013), 2014 Übersiedlung nach Hamburg als freie Journalistin und Buchautorin.
Im März 2013 veröffentlichte Saskia Jungnikl in der österreichischen Tageszeitung »Der Standard« einen Artikel über den Suizid ihres Vaters, der eine riesige Resonanz auslöste und mit der Ehrenden Anerkennung des Claus-Gatterer-Preises und des Leopold Ungar Journalismuspreis ausgezeichnet wurde. Die unzähligen Reaktionen darauf haben sie überrascht, hunderte Menschen haben ihr geschrieben. Einige haben sich bedankt, manche haben sich mit Problemen gemeldet oder ihre Erfahrungen geschildert oder berichtet, dass ihnen der Text geholfen hat, weil es wenig Literatur zum Thema Suizid gibt, vor allem von Betroffenen.
Es hat gezeigt, dass man dieses große Tabuthema unserer Gesellschaft nicht ausblenden darf und war der Anstoß für Saskia Jungnikl, das Buch »Papa hat sich erschossen« zu schreiben, das Anfang November im Fischer Verlag erscheint. Unsentimental erzählt sie über den Freitod ihres Vaters. Sie schreibt über die Ohnmacht, die ein solch gewaltvoller Tod hinterlässt und wie ihre Familie es schafft, damit umzugehen, über Schuldgefühle, Wut und das Entsetzen, das nachlässt, aber nie verschwindet.
Am 6. Juli 2008 kritzelt mein Vater etwas auf einen mintgrünen Post-it-Zettel. Er steigt die Wendeltreppe hinunter in die Bibliothek und holt seinen Revolver. Dann geht er durch den schmalen Gang hinaus aus unserem Haus in den Hof. Dort legt er sich unter unseren alten großen Nussbaum. Ich weiß nicht, ob er dabei irgendwann gezögert hat. Ich glaube, er wird noch einmal tief eingeatmet haben, als er da lag. Vielleicht hat er sich noch kurz die Sterne angesehen und der Stille gelauscht. Dann schießt er sich in den Hinterkopf. Sein Tod teilt mein Leben in ein Vorher und Nachher.
Wir freuen uns, dass Saskia Jungnikl bei uns im KULTUR•PUNKT HARDEGG sozusagen als Generalprobe ihre Lese-Tournee beginnt. Offiziell wird das Buch am 11. 11. in der Hauptbücherei am Gürtel in Wien präsentiert. Bestellen kann man es jedoch schon jetzt: auf der Website des Verlags, bei Amazon (Paperback oder für den Kindle) oder Thalia.
In der Galerie sind Sitzplätze begrenzt, bitte melden Sie sich an, wenn sie eine Sitzgelegenheit benötigen!
Der Eintritt ist frei, Spenden für die Autorinnen sind erwünscht.
An beiden Tagen gibt es ein kleines Buffet: Wein, Wasser, Aufstriche und Brot, Kuchen und Kaffee.
Der Hardegger Aquarellkalender 2015 erscheint zum 1. Advent. Am 29./30. 11. 2014 ist er am Adventmarkt im Nationalparkhaus Thayatal bei Rosi Grieder-Bednarik erhältlich, VP unverändert € 12,–.
Bei Subskription an den NÖ Tagen der offenen Ateliers, 18./19. 10.:
€ 10,– (+ Portospesen bei Versand € 3,-).