An 2 Nachmittagen im April gab es wieder einen Spinnkurs mit Susanne Jungnikl:
am 24. 4. in Langau und 26. 4. in Pleissing.
Das Wetter war am 1. Tag so schön warm, dass wir im Langauer Museum im Hof sitzen konnten. Am 2. Tag in Pleissing, leider der kälteste Tag der Woche, waren wir drinnen in der Küche. Trotzdem machte das Spinnen allen Spaß, auch die Katze fühlte sich wohl inmitten der Wollsachen!
An beiden Tagen kamen je 2 Frauen mit der Absicht, erst einmal zuzuschauen. Doch bald wurde aus dem Schauen ein Tun. Zuerst wurde gemeinsam die gewaschene Rohwolle gezupft – alle erlebten das angenehme Gefühl, wie die Finger durch das Wollfett geschmeidiger wurden. Die von Knötchen, allzu kurzen Wollfasern und pflanzlichen Partikeln befreite Wolle wurde anschließend kardiert. Dann ging es mit den Spindeln ans »Drehen – Halten – Ziehen – Halten – Loslassen« … und schon entstand ein Wollfaden!
Auf dem Bild demonstriert Susanne gerade, dass man die Wolle ganz leicht auseinander ziehen kann, aber nur solange sie nicht eingedreht ist. Hat der Faden einmal eine Drehung, kann man ihn fast nicht mehr abreißen.
Monika aus Wien brachte nach Langau ihr eigenes Spinnrad mit, das 2 Pedale hat, leider fehlte ein kleines Teil, sodass wir es nicht ausprobieren konnten. Die grundsätzlichen Handgriffe konnte ihr Susanne aber auch – nach dem Versuch mit der Handspindel – an unserem Spinnrad demonstrieren.
Unsere Anfängerinnen hatten den »Trick« mit dem Ziehen und Drehen schnell heraußen, ist der Faden so lang, dass die Spindel den Boden erreicht, wird er auf die Spindel aufgewickelt.
Nach 2-3 Stunden hatten sie schon genügend Wollfaden gesponnen, um auch noch das Zwirnen zu lernen. Bald darauf hielten sie ein kleines Knäuel Wolle in Händen.
Im Fotoalbum sind noch mehr Bilder und ein Minivideo vom Zwirnen.
News und Infos übers Spinnen, Wolle und Wollprodukte sind auf Facebook zu finden, wenn eine Fortsetzung folgt, wird es wieder dort und hier auf der Website angekündigt!
NACHTRAG!
Heute kam eine Nachricht von Monika: Susanne hat ihr nach dem Kurs in Langau Rohwolle mitgegeben, daraus sind 2 Paar Socken entstanden!
Monika schreibt dazu: »Liebe Susanne! Das sind die beiden Paar Socken, die ich aus Deinem Vlies mit der Spindel gesponnen, mit Zwiebelschale gefärbt und gestrickt habe (bis auf den letzten cm verbraucht). Ja, sie sind noch sehr grob, aber fühlen sich wunderbar nach Lanolin an. Jetzt bin ich auf der Suche nach Vlies und das werd ich mit dem Spinnrad verarbeiten.
Erfahrung: mit Deiner Kadiermaschine vorbereitet lässt es sich Wolle besser verarbeiten als mit meinen Kämmen.«
Und weiter:
»Ich hätte mir nie gedacht, dass ich einmal mit so grober Wolle stricken würde, da ich zarte Arbeiten bevorzuge. Aber es ist MEINE und das hat mir richtig Freude gemacht. Irgendwann wirds ja auch feiner werden …«