In der 10. und letzten Ausstellung des heurigen Jahres zeigt Josef Humpel aus Retzbach Grafiken und Ölbilder, einige Gouachen und Collagen.
Stilrichtung und Technik wechseln stark, früher (ab etwa 1968) ziemlich naturalistisch, später und vor allem jetzt: abstrakt bis teilweise konstruktivistisch.
Die Vernissage findet am Samstag, 12. Oktober 2019, um 17 Uhr statt
Zu seinem Werk:
„Josef Humpels bildnerisches Werk ist in seiner Knappheit durchaus überschaubar. Es finden sich weder große Werkserien, die eine Entwicklung künstlerischen Ringens dokumentieren könnten, noch Anzeichen für ein Getriebensein, das man bei Künstlerinnen und Künstlern oft findet, es gibt keine vollgekritzelten Skizzenbücher und Zeichenblöcke, die ein Üben oder Suchen erahnen lassen könnten, noch gibt es ein Atelier, einen Arbeitsraum, der die Spuren einer kontinuierlichen Arbeit trüge.
Die Zeichnungen und Bilder entstehen großteils auf Reisen, die er gemeinsam mit seiner Frau Brigitta unternimmt, zumindest aber unterwegs, sie scheinen eher nebenbei, zwischendurch zu entstehen. Eine Zeit lang auf Reisen durch Exjugoslawien, die Josef Humpel mit seinem Schul- und Künstlerfreund Kurt Glangl unternimmt. Dokumente eines intensiven Austausches.
Die Zeichnungen haben nichts Flüchtiges, Skizzenhaftes an sich, vielmehr eine Stimmigkeit, Genauigkeit, an der man ablesen könnte, dass das Üben oder Suchen nicht wie üblich in Skizzenbüchern oder im Atelier passiert, sondern anderswo. In den letzten Jahren entstehen die Bilder nicht mehr unterwegs, sondern im Kopf, dem Ort also, an dem Josef Humpel übt. Das Atelier im Kopf.
Die Zeichnungen Josef Humpels zeigen Stadt- und Architekturlandschaften, in denen auffällt […], dass es da keine Menschen gibt. Wir erkennen darin vielleicht die Vorliebe für romanische Basiliken, für Architektur und Perspektiven, aber im Grunde geht es gar nicht darum, was die Zeichnungen jeweils zeigen, darzustellen versuchen, nicht darum, welche Kirche, welche Stadt, welches Land, es geht um etwas anderes. Kunst gibt eben nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar. Es geht um Kopf (das Atelier), Herz und Seele (die wahre Länge).“
zitiert aus
Wolfgang Seierl
Das Atelier im Kopf. Der Maler und Zeichner Josef Humpel
Die Ausstellung wird bis zum 27.10. an Samstagen und Sonntagen von 14 bis 18 Uhr geöffnet sein.