Das Haus Hardegg Nr. 68 war ja schon einiges. Lange Zeit war es Rathaus. An der Rückseite befand sich auch eine kleine Gefängniszelle. Nach der Übersiedlung des Rasthauses wurde im Gebäude die Stadtbücherei eingerichtet. Auch diese übersiedelte. Ab 2006 wird das Haus vom Verein KULTUR●PUNKT Hardegg als Galerie betrieben. Ab heuer gibt es in der ehemaligen Gefängniszelle einen offenen Bücherschrank.
Und nun sind die Hühner in das Haus eingezogen – am 9. Serptember 2023. Zum Glück nur in Form von Porträts. Hatte die Malerin Heike Immervoll bei ihrer Ausstellung im Jahr 2020 noch Freunde und sonstige Personen aus ihrem Umfeld porträtiert, so wandte sie sich jetzt den Hühnern zu. Und die blicken oft ausdrucksvoller als die porträtierten Menschen.
Anderes vom Dachboden hat sie auch angekündigt. Da ging es allerdings nicht um herumliegendes Gerümpel. Vielmehr hatte sie Bilder, großteils kleine Formate, dorthin ausgelagert.
Zur Eröffnung kamen diesmal deutlich weniger Leute als vor 3 Jahren. Möglicherweise lag es daran, dass sie recht kurzfristig anstelle anderer Aussteller, die absagten, einsprang. Dafür danken wir ihr sehr herzlich. Es könnte aber auch an der ungewohnten Beginnzeit liegen. Auf Grund der Erfahrungen der letzten Jahre – um diese Jahreszeit verschwindet die Sonne recht früh hinter den Bergen und es kann an der Thaya rasch kühl werden – haben wir uns mit den beiden letzten Ausstellerinnen dieses Jahres darauf geeinigt, die Vernissage schon auf 16 Uhr anzusetzen. Das wäre in diesem Fall gar nicht nötig gewesen, denn der Hochsommer will heuer anscheinend gar kein Ende nehmen. Oder lag es daran, dass beim letzten Mal etliche, deren Porträts in der Galerie hingen, – inklusive des Vizebürgermeisters – zur Eröffnung erschienen. Von den Hühnern kam keines.
Ich kann allen diese Ausstellung empfehlen – nicht nur, weil ich selbst ein paar Hühner besitze. Gelegenheit, sie zu besichtigen, gibt es noch an den kommenden Wochenenden bis zum 24. September 2023. Geöffnet ist Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr.